Münster – Friedrichskoog

Es wurde spät und wir sind viel gelaufen. Trotzdem wache ich schon vor acht auf. Wegen der Kälte trödele ich rum . Aber was soll’s, irgendwann muss ich weiter. doch weil das Wetter so schön ist, beschliessen wir noch am AA-See zu Frühstücken. Wenn die hier schon einen See nach mir benennen, sollte ich ihnen auch die Ehre erweisen und mich da auch mal blicken lassen. AA-20130602-1171

 

Wegen des immer noch stark wehenden Windes, beschliesse ich, statt über Bremen, Bremerhaven und Cuxhafen, die Ostroute über Stade zu nehmen. So fahre ich auf der schnurgeraden A1 mit gefühlten 10° Schräglage nach links und muss irgendwann Gehörschutz anlegen, weil die Windgeräusche schier unerträglich werden. Wenn mein Moped nicht so schwer bepackt wäre, würde mich die steife Brise wohl von der Autobahn wehen. DCIM100GOPRO

 

Abseits der Autobahn wird das Fahren dann wieder deutlich unangenehmer. In jeder Kurve wechselt die Windrichtung und hinter jedem Haus gibt es einen Windschatten, der abrupt anfängt und genau so abrupt wieder endet. Ich bin froh, dass ich im letzten Jahr zum Trainieren viele Fahrten bei Föhn gemacht habe, die zwar keinen Spass gemacht haben, aber jetzt einen Sinn ergeben. Mit grossem Respekt schaue ich den lokalen Bikern hinterher, die mich immer wieder überholen. Die haben halt jahrelange Übung im Starkwindfahren.

Am Montag bin ich in der Pfalz durch die Alte Welt gefahren, heute geht es durch’s Alte Land am südlichen Elbufer bis zur Fähre nach Glückstadt. Unterwegs folge ich spontan einem Hinweisschild zur Festung Grauerort und mache meine ersten Fahrversuche mit voller Bepackung auf einem nicht alphaltierten Weg. Der Abstecher lohnt sich, aber ich hab leider keine Zeit für eine Besichtigung, weil ich am Vormittag zu lange geträdelt hab. Trotzdem kann ich einen Blick auf den Innenhof erhaschen und bin beeindruckt von der Festungsanlage (oder muss man sagen im) Deich. AA-20130602-2911

 

Die Nächste Station heisst Elbinsel Krautsand. Hier habe ich nach ein paar vergeblichen Ausflügen auf die Deichkrone puttygen download , endlich einen freien Blick auf die untere Elbe. Am Strand ist ein kleiner Rummelplatz, aber die PArty schein schon vorbei zu sein. Alle sind irgendwie schon am Abbauen. Das letzte Matjesbrötchen geht an mich. AA-20130602-2939

 

Weiter geht’s zur Fähre nach Glückstadt. Wie bestellt steht die fast leere Fähre da, ich darf mir aber keinen sicheren Standplatz aussuchen. So muss ich das Bike auf einer Schräge abstellen und dabei stehen bleiben, weil es beim kleinsten Wackler der Fähre umzufallen droht. Der Seegang wird zwischendurch so stark, dass es mich sehr viel Kraft kostst die Fuhre zu halten, und so kann ich auch nicht der Gischt ausweichen, die mich mehrfach voll erwischt. Glüchlicherweiseist der Reisverschluss der Membraninnenjacke zu und nur die Motorradjacke wird nass. AA-20130602-1204

 

Auf der schleswig-hollsteinischen Seite angekommen muss ich dann das Fotografieren nachholen und fachsimpele noch mit einem Biker aus dem Thurgau, der auch auf der Fähre war, über Umbauten und Motorradtouren. Dann geht es weter richtung Nordeeküste auf die Suche nach einer Unterkunft.

Nach einigen Irrwegen finde ich eine sehr günstige Pension in Friedrichskoog-Spitze, muss aber mit dem Moped zum Essen fahren. Das wohlverdiente Bier muss warten, aber auch das alkoholfreie Jever schmeckt. Die Glutamatsuppe, pardon Krabbesuppe ist nicht wirklich gut, doch Hunger ist ja bekanntlich der beste Koch. Zusammen mit dem Salatteller mit Krabben, der neben reichlich Krabben aus zwei Salatblättern und allerlei Gemüse aus dem Glas besteht, hab ich so viele von den kleinen Würmchen, dass ich aufpassen muss, keinen Proteinschock zu bekommen.

5 Kommentare zu „Münster – Friedrichskoog

  1. Jo mei bist Du schnell unterwegs. Wennst so weitermachst bist ja in einem Monat wieder da.
    und wo gepennt bisher??

  2. Aha, die ersten Etappen sind Online.
    Liest sich gut – schon mal über eine Karriere als Autor nachgedacht?

    1. Wer weiss? vielleicht gibt es ja am Ende doch noch ein Buch.

  3. Buch, gute Idee!

    Ich drucke!

    😉

  4. Hallo Armin,

    ich finde es toll, dass es noch solche “Typen” wie dich gibt, die so einen Motorrad-Trip unternehmen.
    Ich selbst bin 1994 mit meiner Frau 8 Wochen mit dem eigenen deutschen Motorrad durch die USA gefahren. Damals gab es aber für uns leider noch kein Internet, sondern nur die Kleinbildkamera.
    Ich kann so etwas gut nachempfinden. Ich zehre heute noch von den Erlebnissen unserer Tour damals.
    Viel Glück, gutes Wetter und allzeit eine unfallfreie/ pannenfreie Zeit mit vielen positiven Erlebnissen wünscht Dir

    Uli

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